die Sünde der Welt." (Johannes 1;29)

Agnus Dei (lat. Lamm Gottes, oder altgriechisch Ἀμνὸς τοῦ Θεοῦ (Amnòs tὔ Theὔ)) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. (...)
Diese Vorstellung des Agnus Dei bezieht sich auf das Lamm als Opfertier im Alten Testament, besonders auf die Pessach(Pascha)-Lämmer, deren Blut in der Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten (Exodus) auf Gebot Gottes hin als Schutzzeichen vor dem Todesengel an den Türpfosten gestrichen wurde (Ex 12). Auf den Exodus Israels als Heilshandeln Gottes hin wurde das Schlachten eines Lammes zur zentralen Praxis des Pessach-Festes (neben dem Backen von ungesäuertem Brot).
Auch das dritte Gottesknechtslied bei Jesaja (Jes 52,13ff) verbindet sich mit der Lamm-Symbolik, wo es von dem Gottesknecht heißt: „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.“ (Jes 53,7).
Insbesondere in den johanneischen Schriften des Neuen Testaments spielt die Lamm-Gottes-Symbolik eine besondere Rolle. An zwei Stellen des Johannes-Evangelium weist Johannes der Täufer auf Jesus Christus mit den Worten hin: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“ (Joh 1,29 EU, Joh 1,36 EU). Die Kreuzigung Jesu fand nach dem Johannes-Evangelium während des Augenblicks statt, als die Pessach-Lämmer geschlachtet wurden. Nach dem Bericht der drei synoptischen Evangelien fand das Abendmahl Jesu Christi in der Nacht des Pessachfestes statt, woher die enge Verbindung zwischen dem Abendmahl und der Lamm-Symbolik herrührt.
Im Kontext eines Gemeindezuchtfalles wird im 1. Brief des Paulus an die Korinthische Gemeinde Jesus Christus als das Pessach-Lamm bezeichnet, das schon geopfert ist (1 Kor 5,7). Dass das Blut des Lammes zur Erlösung der Menschen dient, wird in 1 Petr 1,19 deutlich. Petrus verdeutlicht den Adressaten, dass sie nicht mit vergänglichen Wertstoffen, wie Silber oder Gold losgekauft, daher erlöst wurden, „sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel“.
In der Offenbarung des Johannes nimmt die Vorstellung des Lammes Gottes, welches hier identisch mit Jesus Christus ist, einen breiten Raum in der apokalyptischen Schau des Sehers ein. In der großen Thronsaalvision des Johannes wird das Aussehen des Lammes Gottes als „wie geschlachtet“ beschrieben (Offb 5,6). Es ist das Zentrum der Anbetung (Offb 5,8f). Allein das Lamm kann das Buch mit den sieben Siegeln öffnen, was die einzelnen endzeitlichen Geschehnisse des Buches in Gang setzt (Offb 5,5). Im selben biblischen Buch wird auf die „Hochzeit des Lammes“ verwiesen, die am Ende der Zeiten stattfinden wird, wenn Christus die erlöste Menschheit als seine „glückliche Braut“ zu Gott heimführt (vgl. Offb 19,9 EU). Am Ende ist es das Lamm, das zusammen mit Gott das Zentrum des neuen Jerusalems ist (vgl. Offb 14).
So wie das Lamm traditionell als Zeichen des Lebens und der Unschuld verstanden wird und sein weißes Fellgewand die innere Reinheit und Frömmigkeit symbolisiert, verweist das Osterlamm darauf, dass Jesus Christus nach dem Zeugnis der Bibel und dem christlichen Glauben gemäß unschuldig für die Menschen gestorben ist. Jesus Christus ist, als Gottes Sohn, das reine und sündlose Lamm Gottes, das für die Sünden der Menschen von Gott geopfert worden ist. Nach christlicher Theologie ist Jesus Christus der Mittler, der durch seinen Opfertod die Versöhnung zwischen Gott und der gefallenen Schöpfung (Gen 3) hergestellt hat und so den Sieg über den Tod und Ewiges Leben errungen hat. Diese Versöhnung wird im Glauben an Jesus als Erlöser und der Taufe dem Menschen übertragen und in der Feier des Abendmahles vergegenwärtigt.
Quelle: wikipedia
Johann Sebastian Bach: Agnus Dei
Agnus Dei
qui tollis peccata mundi,
miserere nobis.
Dona nobis pacem.
Lamm Gottes
der du die Sünde der Welt getragen hast,
erbarme dich unser.
Gib uns Frieden.
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